Die Spinalkanalstenose
ist eine Erkrankung des fortgeschrittenen Lebensalters und äußert sich in
starken Schmerzen in den Beinen insbesondere beim Gehen. Die Spinalkanalstenose
kann klinisch mit der Schaufenstererkrankung
oder peripheren arteriellen Verschlusskrankheit verwechselt werden. Zur
Unterscheidung kann dann im Einzelfall eine Gefäßuntersuchung (MR-Angiographie)
hilfreich sein. Patienten mit Spinalkanalstenose werden uns häufig von der Klinik
für Orthopädie und Unfallchirurgie am Klinikum Landshut zugewiesen, deren Chefarzt
Privatdozent Dr. Klaus Lerch über besondere Erfahrung in der operativen
Therapie mit diesem Leiden verfügt.
Bei der Spinalkanalstenose ist der Querschnitt des
Rückenmarkskanals eingeengt, entweder durch die Bandscheibe, verdickte Bänder
(Ligamenta flava) oder knöcherne Wucherungen der kleinen Wirbelgelenke
(Facettenarthrose, Spondylarthrose). Eine Operation schafft Platz indem Teile
der hinteren Wirbelelemente gefenstert („fenestriert") werden.
Übliche Diagnostik bei einer Spinalkanalstenose ist die Myelographie, bei der der
Rückenmarkskanal mit einer feinen Nadel punktiert wird und etwas Kontrastmittel
eingespritzt wird. Dies kann zu Kopfschmerzen oder extrem selten einer
Entzündung im Rückenmarkskanal führen. Die MR-Myelographie
liefert ähnliche Bilder ist aber nicht-invasiv und daher sicherer.
Links: Konventionelle Myelographie
mit Stenose, Mitte: MR Myelographie mit mehreren Stenosen, Rechts: Normale
MR-Myelographie
MR-Wirbelsäule
Eine häufige Fragestellung ist auch die Diagnostik und
Differentialdiagnostik von Frakturen (Wirbelbrüchen). Ein Patient mit Schmerzen
in der Wirbelsäule, Osteoporose und höhengemindertem Wirbel im Röntgenbild. -
Liegt eine frische
Fraktur vor oder handelt es sich um eine alte abgeheilte Fraktur? Diese Frage
beantwortet die Kernspintomographie (mit Kontrastmittel).
In der MR-Aufnahme T1 Fettgesättigt nach Kontrastmittel „leuchtet" der
gebrochene (frakturierte) Wirbel auf, es handelt sich also um ein frisches
Geschehen.
Auch Tumoren können im MRT erkannt und eingeordnet werden.
Häufig handelt es sich dabei um Absiedlungen anderer Tumoren (Metastasen).
Bösartiger Tumorbefall der Wirbelsäule bei Plasmozyzom
Links T1 ohne Kontrastmittel (nativ), Rechts: T1, fettgesättigt mit Kontrast
Wichtig ist es Entzündungen der Wirbelsäule abzugrenzen, da
diese schwere Störungen bis hin zur Querschnittslähmung auslösen können. Die
Entzündung des Bandscheibenzwischenraumes oder Spondylodiszitis ist
sehr gut und vor allem früh durch Kernspintomographie erkennbar, lange bevor
das Röntgenbild auffällig ist.
Akute Entzündung der Wirbelsäule (eitrige Spondylodiszitis) im Segment BWK 10 / 11
Links: T1 Nativ: Erhebliches Knochenödem (Wasseransammlung), Rechts: T1 fettgesättigt nach Kontrast mit massiver entzündlicher Kontrastanreicherung
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